Seit den Dreißiger Jahren wird die Gemeinde Dallgow schon vom gleichen Rathaus aus verwaltet. Dieses Rathaus ist aber längst viel zu klein geworden für den Bürgermeister und seine Bediensteten. Und in die Jahre gekommen ist es auch.
Bereits im Jahr 2008 diskutierte die Gemeindeverwaltung von Dallgow-Döberitz deswegen über einen kompletten Neubau des Rathauses. 2009 wurde beratschlagt, wo in Dallgow dieses neue Rathaus denn einen Platz finden könnte. Acht Standortvarianten waren im Gespräch, am 16. März 2011 entschied man sich für einen Standort in der Wilmsstraße – gleich neben der Gemeindeverwaltung. Für den neuen Bebauungsplan D 36 Parkstraße wurde im April 2011 ein Aufstellungsbeschluss erwirkt. In Kraft getreten ist der neue Bebauungsplan aber erst im Juli 2016 – also im letzten Jahr.
34 Architektenbüros fühlten sich von der Aufgabe inspiriert, einen Entwurf für das neue Rathaus einzureichen. Sechs der Vorschläge kamen am Ende in die Finalrunde. Mehrere Bauexperten, lokale Politiker und Vertreter der Verwaltung kürten als Jury den Gewinner – und das sogar einstimmig. Die Gemeindevertretung bestätigte die Auswahl, so dass im Mai 2015 der Planungsvertrag mit dem Büro Lieb + Lieb Architekten BDA aus Freudenstadt zusammen mit dem Architektenbüro Lankes Koengeter aus Berlin unterschrieben werden konnte.
Wenn man erst einmal weiß, wo die Reise hingehen soll, geht es meist doch ganz schnell. Im Juli 2016 wurde die Baugenehmigung erteilt, im August erfolgte der erste Spatenstich. In diesem Jahr wurde im Mai das Richtfest gefeiert. Läuft alles nach Plan, so können der Umzug und die Inbetriebnahme im Januar 2018 stattfinden. Bis es soweit ist, werden insgesamt 5,7 Millionen Euro verbaut sein.
Sabine Kern, Amtsleiterin vom Bauamt Dallgow-Döberitz: „Das neue Rathaus ist sehr modern gehalten. Es wird zweigeschossig ausfallen und teilweise unterkellert sein. Die überbaute Fläche beträgt 940 m², die Nutzfläche liegt bei 1.400 m². Vor Ort ist genug Raum für 42 Arbeitsplätze, zwei Besprechungsräume und einen großen Sitzungssaal mit etwa 150 m². Das ganze Rathaus wird barrierefrei zu begehen sein.“
Der Flachbau wird mit großen Glasflächen und einem Atrium versehen sein, um viel natürliches Licht in die Wartebereiche zu bringen. Zur Wilmsstraße hin entsteht ein großzügiger Vorplatz.
Was passiert nach dem Umzug eigentlich mit dem alten Rathaus? Sabine Kern: „Das Gemeindehaus bleibt bestehen und soll vorläufig auch nicht verkauft werden. Überlegt wird, dort andere kommunale Nutzungen unterzubringen.“ (Text: CS / Foto: Lieb+Lieb Architekten BDA + Lankes Koengeter Architekten)