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Channel: Seite 26 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Sportlerehrung auf Schloss Ribbeck: Kreissportbund Havelland kürt vorbildliche Helfer des Sports!

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Der Sport hat unter den Corona-Maßnahmen der Regierung mit am meisten leiden müssen: Viele Vereine waren über Monate hinweg zum absoluten Nichtstun verdammt. Jetzt, wo die nachlassenden Corona-Zahlen es zulassen, erwacht der Sport langsam wieder zum Leben – und leckt seine Wunden. Ein erstes Pflaster auf das Aua ist die mehrfach verschobene Sportlerehrung vom Kreissportbund Havelland, die nun endlich stattfinden konnte.

Der über Monate andauernde Corona-Lockdown der Regierung hat dazu geführt, dass sich ein Großteil der weggesperrten Bevölkerung deutlich weniger bewegt hat als in den Jahren davor. So mancher Bürger hat in der Zeit auch einige Home-Office-Kilos hinzugewonnen.Da muss es im Jargon der alten DDR-Sportlehrer dringend wieder heißen: „Sport frei!“.

Die Sportvereine aus dem Havelland, die nach der langen Pause nun endlich wieder in die Bewegung finden, sind froh, dass ihnen die meisten Mitglieder erhalten geblieben sind. Balsam für die Vereinsseele ist in diesem Zusammenhang die Sportlerehrung vom Kreissportbund Havelland, die traditionell zusammen mit dem Landkreis Havelland und der Mittelbrandenburgischen Sparkasse als Sponsor durchgeführt wird. Diese Ehrung wurde wegen der Pandemie mehrmals verschoben.

Nun fand sie erstmals zweigeteilt statt. Am 10. Juni lud man 75 geladene Gäste in den Schlossgarten vom Schloss Ribbeck ein. Am 18. Juni folgte eine zweite Ehrung am Ketziner Havelstrand.

Jörg Wartenberg hieß die „Sportfamilie des Havellands“ als 1. Vorsitzender des Kreissportbunds Havelland in Ribbeck willkommen und übergab das Mikrofon an Landrat Roger Lewandowski. Der freute sich sichtlich, Menschen aus dem Havelland wieder „live, in echt und in Farbe und nicht nur in Videokonferenzen“ wiederzusehen. Er zählte auf, dass es im Havelland 159 Sportvereine gibt, in denen sich 21.007 Sportler engagieren. Stolz war er, dass im Havelland der geringste Sportlerrückgang durch Austritte in ganz Brandenburg zu verzeichnen war.

Roger Lewandowski: „Wir sind eine Sportfamilie, die in guten wie in schlechten Zeiten zusammenhält. Die letzten 15 Monate haben gezeigt, dass wir uns trotz Corona nicht aus den Augen verloren haben. Die ehrenamtlichen Helfen in den Vereinen haben mit großem Einsatz alles so vorbereitet, dass der Sport nun ohne Zeitverzug sofort wieder aufgenommen werden kann. Ohne diese Helfer hinter den Kulissen wäre das nicht möglich gewesen. Viele Menschen haben Zeit investiert und Einsatz gezeigt, obwohl so ein Ehrenamt manchmal auch Nerven kostet. Es ist eben wichtig, dass es funktionierende Strukturen in den Vereinen gibt. Der Mensch selbst ist das beste Fundament eines Vereins.“

Auch den Landkreis lobte der Landrat: „Wir haben trotz Corona die Sportförderung weitergeführt und auch ein Corona-Sonderprogramm für die Vereine aufgelegt. Da ging es zwar nicht um Riesensummen, aber der symbolische Betrag sollte die Verbundenheit des Landkreises mit den Sportvereinen verdeutlichen.“

Bei der Sportlerehrung im Garten von Schloss Ribbeck standen die „Helfer des Sports“ einmal in vorderster Front. Hier ging es nicht um Tore, Tempo und Triumphe, sondern um die oft unsichtbaren Unterstützer aus der zweiten Reihe, die Erfolge im Verein erst möglich machen.

Vorbildliche Helfer des Sports: Diese Namen stehen sonst nicht im Vordergrund

18 Helfer des Sports wurden am 10. Juni mit Medaille, Urkunde und einem kleinen Präsent geehrt. Die Medaillenempfänger waren bereits im vergangenen Jahr von den Vereinen selbst vorgeschlagen worden. Eine Jury hatte die Preisträger unter diesen Einsendungen ausgewählt.

Zu den Ausgezeichneten gehörte etwa Uschi Bock vom TSV Falkensee. Die 86-jährige hat eine neue Hüfte und ein neues Knie. Trotzdem ist sie mehrmals in der Woche bei der Gymnastik mit dabei und gilt so als sportliches Vorbild für den ganzen Verein.

Frank Jelinek vom SV Dallgow 47 hat als Vorstandsmitglied während der Corona-Pandemie den Kontakt zur Gemeinde gehalten, erste Hygienekonzepte entwickelt und Online-Sitzungen eingeführt. Das alles waren unglaublich zeitaufwändige Aufgaben, die aber erledigt werden mussten. Er sagt: „Das Problem war der wochenweise Wechsel der Vorgaben, die uns Vereine in den Wahnsinn getrieben haben.“

Chris Horn vom Handball-Sportverein Falkensee 04 hat festgestellt, dass bei seiner Lieblingssportart die Schiedsrichter fehlen und ist über diese Erkenntnis selbst vom Zuschauer zum Schiedsrichter gereift. Nun ist er mittendrin statt nur dabei – und pfeift die Spiele der E- und D-Jugend.

Marcel Kaatz von der ESV Lokomotive Elstal ist seit vielen Jahren Trainer der Jugendmannschaft. Die schaffte es lange nicht aus den unteren Tabellenplätzen heraus. Der Trainer brachte den Teenagern bei: Aufgeben ist keine Option. Und: Es ist wichtig, dass man auch mit Niederlagen umgehen kann. Diese Beharrlichkeit zahlte sich aus: Die Mannschaft wird zunehmend besser und nun werden immer mehr Spiele auch gewonnen!

Eine erste Überraschung auf der Liste der Geehrten war Marktdirektor Matthias Kremer von der Mittelbrandenburgischen Sparkasse. Er ist sonst immer als Sponsor bei den Veranstaltungen dabei, nun bekam er selbst eine Ehrung – als „wichtiger Förderer des Sports“ und als „immer erreichbarer Ansprechpartner“. Tatsächlich könnten viele Vereine aus dem Havelland ohne die Zuwendungen der MBS nicht so arbeiten, wie sie das tun.

Die zweite Überraschung: Auch Thomas Neugebauer, Sportsachbearbeiter der Stadt Falkensee, erhielt eine Auszeichnung. Weil er immer ein offenes Ohr für die Vereine hat, die mit ihren Problemen stets zu ihm kommen konnen. Schließlich ist er oft der Ansprechpartner, wenn es um Turnhallenspielzeiten oder andere Abstimmungen mit der Stadt geht.

Ausgezeichnet wurden aus der Region Osthavelland außerdem Matthias Reer vom SV Grün-Weiß Brieselang, Sascha Pösch vom SG Paaren, Bernd Wezel von der Judoschule Falkensee und Beate Reppin vom SV Hellas Nauen.

Fünf junge Sportler erhielten außerdem den Jugendpreis der KSJ Havelland, darunter zwei aus der Region. Er ging so u.a. an Maxine Dauter vom TSV Falkensee, die während der Corona-Pandemie Anleitungsvideos zum Thema Einradfahren für YouTube gedreht hat. Und an Niclas Franz vom SV Hellas Nauen, der sich als Schachtrainer sehr um den Kindernachwuchs bemüht hat.

Sonderpreis der MBS für den Corona-Verscheuch-Lauf

Die MBS Potsdam lobte in diesem Jahr drei Sonderpreise aus, die mit einer zusätzlichen Aufwendung von 200 Euro unterfüttert waren. Sie gingen an den Mögeliner SC 1913, an den Rathenower JC 1961 und an den Seeburger SV 99.

Der Seeburger SV 99 hatte seinen jährlich stattfindenden „Seeburger Feld,- Wald- und Wiesenlauf“ Corona-bedingt absagen müssen, sich davon aber nicht entmutigen lassen. Stattdessen kam im Juni 2020 der Corona-Verscheuch-Lauf zum Tragen. Diesen Lauf konnten die Teilnehmer in Eigenregie zu ganz persönlichen Zeiten wahrnehmen, um auf diese Weise sportlich aktiv zu bleiben und trotz Abstandsregeln eine Medaille einheimsen zu können.

Norman Giese, 1. Vorsitzender der Kreissportjugend Havelland, machte am Ende noch einmal eins ganz deutlich: „Die Sportlerehrung heute ist ein Startsignal. Jetzt geht es wieder los mit dem Sport.“

Also holt die Joggingschuhe heraus, bespannt den Tennisschläger neu, sucht den Badminton-Federball, schlüpft in den Karate-Gi und pumpt den Fußball auf: Endlich kann man sich wieder dem widmen, was neben der Impfung mit am besten gegen Corona hilft – der eigenen Fitness und damit einhergehend der Stärkung der eigenen Abwehrkräfte. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 184 (7/2021).

Der Beitrag Sportlerehrung auf Schloss Ribbeck: Kreissportbund Havelland kürt vorbildliche Helfer des Sports! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).


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