Zum dritten Mal hatte die Mittelstandsvereinigung nach September 2015 und November 2016 zum Thema „Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt“ in einem Mittelstandsgespräch eingeladen. MIT-Kreisvorsitzende Barbara Richstein MdL konnte auf erste erkennbare Erfolge bei der Vermittlung junger Flüchtlinge mit Bleibeperspektive in die Berufsausbildung verweisen und sieht darin „einen wichtigen Schritt zur Integration.“
Auch der Stellvertretende MIT-Kreisvorsitzende und Co-Sprecher der Willkommensinitiative in Falkensee Christoph Böhmer betonte, dass viele junge Geflüchtete „in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen seien, mit guten Kenntnissen der deutschen Sprache, diszipliniertem Lernverhalten in der Schule und großer Neugier auf berufliche Möglichkeiten“. Inzwischen würden „immer mehr Unternehmer die Erfahrung machen, dass sie viele der neu Angekommenen in ihre Ausbildungs- und Arbeitssituation gut einbinden können“.
Kreishandwerksmeister Michael Ziesecke wies daraufhin, dass das duale Ausbildungssystem Deutschlands immer mehr europäischen Ländern und jetzt auch den USA als Vorbild diene. Er informierte über aktuelle Zahlen des Job-Centers, wonach im vergangenen Jahr 146 Menschen mit Flüchtlingshintergrund in Arbeit vermittelt werden konnten, davon 125 in sozialversicherungspflichtige Anstellungen, 17 in Ausbildungsverhältnisse und 4 in die Selbstständigkeit.
Michael Ziesecke unterstrich, dass grundlegende Voraussetzungen für die Einstellung neben Schulabschlüssen, wobei die Note nicht das Wichtigste sei, ausreichende berufsbezogene Deutschkenntnisse, eine Bleibeperspektive und absolute Zuverlässigkeit seien. Anforderungen, die auch jeder deutsche Bewerber erfüllen und ggf. durch Eignungsprüfung belegen müsse. Michael Ziesecke erinnerte die anwesenden Unternehmer an die Möglichkeit einer bis zu einjährige Förderung von beruflichen Einstiegsperspektiven durch die BAMF als Vorbereitung einer Ausbildung. Den Flüchtlingen gab er den Tipp, die Beratungsangebote der Handwerkskammern zu nutzen und auf der Website „handwerk.de/lehrstellen-radar“ sich über freie Lehrstellen im Havelland zu informieren.
Kürsat Alper Milicic, Berater der KAUSA Servicestelle Brandenburg mit Büros in Oranienburg und Cottbus, bot sowohl den interessierten Unternehmen wie den Flüchtlingen Beratung und Vermittlung bei der Besetzung von Ausbildungsstellen an. Die vom Bund und Land geförderte Servicestelle könne zwar den jungen Flüchtlingen keine finanzielle Unterstützung geben, aber über Berufsperspektiven informieren und bei der Ausarbeitung und Durchführung der Bewerbungen unterstützen.
Überrascht waren die meisten deutschen Teilnehmer über die guten Sprachkenntnisse vieler junger Flüchtlinge. Jeder stellte sich persönlich vor und beschrieb seinen Ausbildungswunsch. Am meisten genannt: Tischler, Kfz-Mechatroniker, Kranken- oder Altenpfleger und IT-Programmierer. Einige der Unternehmer nahmen die Gelegenheit zum ersten Kennenlernen intensiv wahr. (Info/Foto: MIT-Kreisverband Havelland)
Zum Foto: Über 76 Teilnehmer/innen, darunter 35 junge Flüchtlinge vor allem aus Syrien, Afghanistan und Eritrea und 15 Unternehmer vor allem aus dem Handwerk, freute sich die Vorsitzender der MIT-Havelland Barbara Richstein MdL bei ihrer Begrüßung
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