Lesepaten sind eine tolle „Erfindung“. Sie besuchen auf ehrenamtlicher Basis eine Schule in ihrer Nachbarschaft und helfen hier regelmäßig den Kindern dabei, das Lesen zu üben und zu verbessern.
Konstanze Schleehauf (51) hat ihr Büro mitten in der Erich-Kästner-Grundschule.
Sie koordiniert für den ASB die Lesepaten der ganzen Region – von Falkensee bis hinauf nach Nauen und Perwenitz. Zurzeit sind 30 Lesepaten für den ASB aktiv, darunter allerdings nur drei Männer. Gerade in Schönwalde, Dallgow-Döberitz und Brieselang werden noch Freiwillige gesucht. Das Projekt gibt es im ASB Falkensee seit acht Jahren, Konstanze Schleehauf hat seit fünf Jahren „den Hut auf“.
Der Einsatz der Lesepaten ist auch in den Augen der Grund- und Förderschulen ein großes Plus: Die Klassen werden immer größer und die Lehrer können nicht jedem Kind die Zeit widmen, die es eigentlich braucht, um sicher lesen zu lernen. Nach dem Bielefelder Institut für frühkindliche Entwicklung haben etwa fünf bis zehn Prozent aller Kinder erhebliche Probleme beim Erwerb der Schriftsprache. Dabei sind Kinder aller sozialen Schichten betroffen.
Konstanze Schleehauf: „Es gibt kein festes Arbeitsmodell für unsere Lesepaten. Manche sind gern im Unterricht mit dabei und unterstützen und begleiten die Lehrerin, indem sie sich um Kinder mit Problemen kümmern, Aufgaben noch einmal erklären oder konkrete Hilfestellung geben. Andere kümmern sich lieber außerhalb des Unterrichts um einzelne Kinder, um gezielt mit ihnen zu arbeiten, Deutsch-Hausaufgaben anzuleiten oder einfach etwas vorzulesen. Wenigstens einmal in der Woche sollten die Lesepaten in ihrer Schule sein, um dabei die Freude am Lesen zu vermitteln.“
Die Falkenseerin Cornelia Becker (58) ist bereits seit dreieinhalb Jahren Lesepatin. An der Erich-Kästner-Grundschule wirkt sie nun schon im zweiten Jahr: „Ich bin nicht mehr berufstätig. Ich habe Zeit und möchte sie sinnvoll nutzen. Kinder liegen mir sehr am Herzen und ich habe viel Freude an dieser Aufgabe. Schon wenn ich in die Schule komme, geht mir das Herz auf. Die Kinder freuen sich immer so, wenn ich zu ihnen komme.“
Konstanze Schleehauf: „Wichtig ist, dass die Lesepaten regelmäßig in ihrer Schule sind und die ihnen anvertrauten Kinder auch über einen längeren Zeitraum begleiten, sodass sich ein echtes Vertrauensverhältnis aufbauen kann. Wer gern Lesepate werden möchte, benötigt ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis und kann sich über k.schleehauf@asb-falkensee.de bei mir bewerben. Die Lesepaten treffen sich übrigens regelmäßig, um sich kennenzulernen und um Erfahrungen auszutauschen. In diesem Rahmen bieten wir auch kleine Fortbildungen an.“ (Foto oben: C. Gericke, ASB / Foto unten und Text: CS)
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