Am 4. Juni kam es auf der L20 zwischen Falkensee und Schönwalde zu einem tragischen Unfall. Ein Audi bog abends vom Havelländer Weg nach links auf die L 20 ab. Kurz darauf kam der Wagen von der Straße ab und prallte mit großer Wucht gegen einen einzeln stehenden Baum. Der 20-jährige Fahrer wurde dabei aus dem Auto geschleudert und musste mit dem Rettungshubschrauber nach Berlin geflogen werden.
Die beiden jugendlichen Mitfahrer im Alter von 16 und 17 Jahren konnten nur noch tot aus dem Autowrack geborgen werden.
Bei den beiden Jugendlichen handelte es sich um Jeffrey, der gerade eine Ausbildung bei Vodafone im Havelpark absolvierte, und um Courtney, die die 10. Klasse der Gesamtschule „Immanuel Kant“ besucht hatte. Beide Teenager hatten einen großen Freundeskreis, der urplötzlich mit der Situation zurecht kommen musste, dass zwei vertraute Gesichter nicht mehr da sind. An der Unfallstelle fanden die Jugendlichen noch Tage später zusammen, um gemeinsam ihrer Freunde zu gedenken, Kerzen aufzustellen und persönliche Nachrichten an die Verstorbenen zu hinterlegen.
Antje B. schrieb uns: „Meine Tochter geht in die Parallelklasse und die letzten Tage waren für die Kinder die Hölle. Auch für uns Eltern, denn wir waren nicht vorbereitet auf die Trauerarbeit mit dem eigenen Kind! Wir waren überfordert mit dem Schmerz der Kinder! Das, was die Kantschule an Trauerarbeit leistet, ist großartig. Die Lehrer, die Direktorin, die Schulsozialarbeiter und die Seelsorger geben den Kindern Raum und Zeit zum Trauern. Dafür sind wir sehr dankbar.“
Auf der Homepage der Kant-Schule schreiben die Schüler der 10. Klasse selbst: „Unser Dank richtet sich an alle verständnisvollen Mitschüler und Lehrer der Gesamtschule Immanuel Kant, die uns durch Worte und Gesten zu trösten versucht haben – und ganz besonders an Herrn Martin Stoelzel-Rhoden. Er ist Seelsorger beim Evangelischen Johannesstift und hat uns heute auf unserem schweren Weg zum Unfallort begleitet.“
Der Wunsch der Falkenseer Bevölkerung nach Unterstützung ist groß. So schreibt uns Dominik Kunowski, Trainer der 1. Männermannschaft von der Eintracht Falkensee, auf Facebook: „Am 11. Juni haben wir unser letztes Heimspiel und machen daraus ein Spiel zugunsten der verstorbenen Jugendlichen aus Falkensee. Einige Spieler der Mannschaft haben die beiden gut gekannt.“ Zum ersten Mal in der Geschichte des Vereins sollten die Zuschauer Eintritt bezahlen. Über 160 Gäste gaben zwei Euro und mehr – das Geld wird den Hinterbliebenen von Jeffrey und Courtney zur Verfügung gestellt.
Vor dem Spiel in der Kreisliga A gegen den Verein FSV Wachow-Tremmen haben beide Mannschaften in einer Schweigeminute innegehalten. Am Ende gewann die Eintracht Falkensee hochverdient mit 4:0. (Fotos/Text: CS)