Im Creativen Zentrum „Haus am Anger“ treffen sich viele Jugendliche an jedem Mittwoch-Nachmittag, um dem Thema „Umwelt und Natur“ nachzuspüren. Die Gruppe hat bereits bei „Jugend forscht“ mitgemacht und analysiert zurzeit noch immer die Wasserqualität unserer Brunnen.
Im Gespräch zwischen FALKENSEE.aktuell und dem Team um Leiterin Anne Wellmann kam schon vor Wochen die Idee auf, die Verbreitung der aus Südeuropa eingewanderten Giftspinne Ammendorn-Finger im Ort zu katalogisieren. Der für diese Forschungsarbeit anvisierte Zeitpunkt Ende September zeigte sich allerdings als nicht gut gewählt, wie ein Ortstermin an einer von Spinnen stark besiedelten Hochstaudenwiese am Rohrbecker Damm zeigte.
Diplom-Biologe Carsten Scheibe: „Als wir am 28. September an der Wiese ankamen, fanden wir sie komplett abgemäht vor. Die zu dieser Zeit bereits geschlüpften Jungspinnen überleben das Mähen problemlos. Sie verbleiben auf der abgemähten Wiese, werden aber auch zusammen mit dem so gewonnenen Heu zu neuen Orten getragen, um sich auf diese Weise weiter zu verbreiten. Für unsere lokale Zählung ist das Mähen der Wiesen eine Katastrophe. Eine Bestandserhebung muss nächstes Jahr also schon viele früher im August stattfinden.“
Auf einer nicht gemähten Wiesenfläche, auf denen auch das von den Spinnen geliebte Land-Reitgras stand, konnte das Haus-am-Anger-Team allerdings noch Dutzende Brutnester vom Ammen-Dornfinger entdecken. Die Nester wurden vorsichtig geöffnet. Enthalten waren sehr aggressive Weibchen kurz vor dem Ableben sowie meist nur noch wenige leuchtend gelbe Babyspinnen. Da der Ammen-Dornfinger bis zu 150 Eier legt, beweist dies einmal mehr, dass die Jung-Spinnen noch vor dem Winter das Brutnest verlassen. (Fotos/Text: CS)