Der Potsdamer Golfclub in Tremmen weist eine echte Besonderheit auf: Seine 18 Bahnen wurden teilweise auf dem Boden einer ehemaligen Obstplantage errichtet. So können sich die Golfer auf einer langen Runde mit Kirschen, Birnen, Pflaumen, Mirabellen und Äpfeln selbst versorgen. Die Apfelernte fällt sogar so groß aus, dass der Club die Äpfel mosten lässt. In diesem Jahr liegt die Ausbeute bei 870 Flaschen.
Thomas Kolb ist seit vielen Jahren der Clubmanager im Potsdamer Golfclub (www.potsdamer-golfclub.de). Der Club nutzt eine der schönsten Golfanlagen im Berliner Speckgürtel. Überzeugend ist nicht nur der Landhaus-Charme vom Clubhaus und der eigenen Gastronomie, sondern auch der besondere Mix aus weiten Grünflächen mit Obstbaumbesatz an den Seiten und langgezogenen Luchwiesen mit vielen Wassergräben und Tümpeln, die den allzu mutig geschlagenen Ball magisch anziehen.
Thomas Kolb: „Unser Club hat die Corona-Zeit sehr gut überstanden. Wir haben etwa 650 Mitglieder. Hinzu kommen über das Jahr verteilt ein paar tausend Gäste zu uns. Wir verzeichnen auch eine hohe Nachfrage nach Platzreifekursen. Die nächsten starten im März wieder. Man kann sich aber schon jetzt einen Platz sichern.“
Ende September hatte der Clubmanager für ein paar Tage ganz andere Sorgen: Die diesjährige Apfelernte musste verarbeitet werden: „Auf unserem Platz stehen sehr viele Apfelbäume. Darunter sind Bäume mit alten und solche mit jungen Apfelsorten. Wir haben in diesem Jahr sogar unsere Mitglieder gefragt, ob sie den Greenkeepern beim Pflücken helfen können, damit die Arbeit schneller erledigt ist. Die Äpfel wurden anschließend in die Mosterei gebracht. 870 Flaschen haben wir von dort wieder abgeholt, tausend sollten es eigentlich werden. Aber das aktuelle Apfeljahr ist ziemlich mittelprächtig ausgefallen – es war wohl am Anfang der Saison doch zu lange zu kalt. Im letzten Jahr hatten wir 922 Flaschen.“
Die 870 Flaschen hat das Golfclub-Team direkt nach dem Mosten abgeholt und selbst in den Club gefahren. Thomas Kolb: „Der Saft in den Flaschen war vom Pasteurisieren noch ganz heiß. Es war wie in einer Sauna im Auto.“
Aber wie schmeckt er nun, der neu angesetzte Apfelsaft 2021 vom „Tremmener Nordhang mit Blick auf den Tümpel“? Thomas Kolb öffnet die erste Liter-Glasflasche und nimmt einen Schluck: „Der diesjährige Apfelsaft schmeckt wieder deutlich anders als der vom letzten Jahr. Er ist sehr süß – mit einer leicht säuerlichen Note im Abgang.“
Die Golfer bekommen den Apfelsaft zur Verpflegung auf dem Apfelerntecup Anfang Oktober ausgehändigt. Ansonsten werden die Flaschen so lange über das Sekretariat an durstige Golfer und neugierige Besucher verkauft, bis die diesjährige Flaschenkolonne aufgebraucht ist. Thomas Kolb: „Bislang ist der Apfelsaft immer alle geworden. Auf einer langen Golfrunde über 18 Loch ist so eine Flasche schnell leergetrunken. Und der Zucker im Saft frischt die verbrauchten Energien genauso schnell wieder auf wie die klassische Banane, die Golfer sonst sehr gern auf eine Runde mitnehmen.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 187 (10/2021).
Der Beitrag Wenn Golfer mosten: Der Potsdamer Golfclub e.V. macht seinen eigenen Apfelsaft! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).