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Channel: Seite 26 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Kino-Filmkritik: Killer’s Bodyguard 2

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2017 kam der überaus amüsante Action-Buddy-Film „Killer’s Bodyguard“ ins Kino. Er kostete das Studio nur 30 Millionen Dollar – und brachte das Sechsfache seines Budgets ein. Klar, dass es da zwingend zu einer Fortsetzung der Geschichte zwischen dem ewig fluchenden Profikiller Darius Kincaid (Samuel L. Jackson) und seinem unfreiwilligen Personenschützer Michael Bryce (Ryan Reynolds) kommen musste.

Und so geht es nun munter weiter. In der Fortsetzung, die Regisseur Patrick Hughes zu verantworten hat, ist Bodyguard Michael Bryce am Jammern: Er hat seine Lizenz verloren und bekommt es immer wieder mit Albträumen zu tun. Seine Psychiaterin empfiehlt ihm, den Waffen abzuschwören und sich eine Auszeit zu nehmen. Wie wäre es denn mit einem Urlaub auf der Insel Capri?

Leider kann Michael die Urlaubsfreuden nur kurz genießen. Er gerät in eine wilde Schießerei, die ausgerechnet von Sonia Kincaid (Salma Hayek) angezettelt wurde. Sie braucht Michaels Hilfe: Ihr Mann Darius sei von der Mafia entführt worden.

Bevor der nervlich vorbelastete Personenschützer auch nur seinen Drink fallen lassen kann, sind die drei auch schon mitten in einer europäischen Endzeit-Katastrophe gefangen. Nur sie können den plüschig-wahnsinnigen Tycoon Aristoteles Papadopolous (Antonio Banderas) aufhalten, der das wirtschaftlich darbende Griechenland wieder zur alten Größe führen möchte. Und das gelingt nun mal am allerbesten, wenn man die anderen EU-Länder alle vernichtet.

„Killer’s Bodyguard 2“ macht einmal mehr richtig Spaß. Das liegt zunächst an der grandiosen Chemie der drei Hauptdarsteller. Salma Hayek bringt sich als leicht psychopathische und nicht unbedingt in sich ruhende Gangster-Bitch in das Geschehen ein. Sie flucht vor allem im englischen Original in einem fort auf so einfallsreiche Art und Weise, dass man sich als halbsam gesitteter Kinogänger glatt die Ohren zuhalten müsste. Ihr Wunsch, eine Familie zu gründen, wird nur von ihrer Freude übertroffen, fremden Menschen das Hirn wegzuballern.

Samuel L. Jackson als Killer steht seiner Frau in Sachen Fluchen nicht wirklich nach, entwickelt hier aber eine durchaus sensible Seite, geht es ihm doch im täglichen Kampf ums Überleben vor allem darum, seine Frau glücklich zu machen.

Gar nicht glücklich ist Ryan Reynolds, der in seiner Rolle als Bodyguard psychisch angeknackst zwischen alle Fronten gerät und mit seinem ganz eigenen schrägen Humor versucht, den vom Psychiater verordneten Urlaubstrip nach Italien zu überleben.

Neben der Charakterchemie und sehr viel derbem Humor auf verschiedensten Ebenen stimmt auch die Action. Im über zwei Stunden langen Film gibt es eine ganze Reihe krasser Actionszenen, in denen es ordentlich zur Sache geht. Da lohnt sich der Gang ins Kino, um all die fetten Explosionen im angemessenen Rahmen zu bestaunen. Ungewöhnlich für einen lustigen Buddy-Film ist die explizite Gewalt, die gezeigt wird. Da ist eine Freigabe ab 16 Jahren durchaus angemessen. Manchmal wird die Gewalt „Deadpool“-mäßig auch völlig übertrieben. Das schadet dem Film mitunter: Weniger wäre mehr gewesen.

Das Problem der Fortsetzung ist die Story. Sie passt auf einen Bierdeckel und könnte in ihrer Bösewicht-will-die-Welt-ins-Chaos-stürzen-Version glatt die Blaupause für zahlreiche James-Bond-Filme sein. Eine richtig gute Geschichte als Basis – und der Film wäre noch besser geworden. (CS / Bilder: Telepool)

Fazit: 4 Sterne (FSK 16)
Spieldauer: 117 Minuten
Kinostart: ab sofort
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=1srgyotlMP8

Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 186 (9/2021).

Der Beitrag Kino-Filmkritik: Killer’s Bodyguard 2 erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).


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