Viele Menschen aus dem Havelland möchten auch dann gern in ihrer Heimat bleiben, wenn sie alt geworden und auf eine Pflege angewiesen sind. Aus diesem Grund entsteht ein neues Seniorenpflegezentrum in Wustermark. Es soll bis Oktober 2022 fertiggestellt sein und knapp 80 stationäre Pflegeplätze bieten. Verantwortlich für das 16 Millionen Euro teure Bauprojekt ist die WPZ, die Wohn- und Pflegezentrum Havelland GmbH. Am 19. März erfolgte die Grundsteinlegung.
Auf dem zentral in Wustermark gelegenen Grundstück an der Brandenburger Straße 7 wird gebaut. Am 19. März wurde hier zur Grundsteinlegung symbolisch der Hammer geschwungen – es kann endlich losgehen. Seit nunmehr sieben Jahren gibt es Pläne, das über 6.000 Quadtratmeter große ehemals kommunale Grundstück zu nutzen. Der offizielle Baubeginn fiel übrigens auf den 28. Dezember 2020.
Die WPZ als Bauherrin kennt sich mit dem Thema Pflege bestens aus. Der größte Anbieter stationärer Altenpflege im Landkreis Havelland unterhält bereits vier Pflegeheime, zwei Tagespflegen und eine stationäre Kurzzeitpflege. Nun kommt in Wustermark das fünfte Seniorenpflegezentrum hinzu. Es wird nach Fertigstellung 79 Pflegeplätze anbieten. Jedes Zimmer wird dabei über ein eigenes Bad verfügen. Unabhängig vom Pflegegrad soll der Eigenanteil einer jeden Pflegeperson übrigens 2.200 Euro betragen. Kommt es allerdings zu den immer wieder diskutierten Erhöhungen der Gehälter im Pflegesektor, so kann diese Summe nicht gehalten werden.
Landrat Roger Lewandowski: „Wir möchten unsere Senioren gern in der Region halten und vermeiden, dass sie woanders hinziehen müssen. Vorrangig sollen deswegen in Wustermark auch Havelländer einziehen. Der Bedarf an stationären Pflegeplätzen ist hoch. Wir haben zurzeit rund 7.000 pflegebedürftige Menschen im Havelland, in zehn Jahren werden es etwa 9.000 sein.“
Holger Schreiber, Bürgermeister der Gemeinde Wustermark, gab sich zur Grundsteinlegung sehr erleichtert: „Wir haben diese Fläche lange zurückgehalten und sie extra nicht für den Wohnungsbau verwendet. Es war uns wichtig, vor Ort ein Pflegezentrum zu errichten. Die Wustermarker können so ihren Lebensabend in ihrer Gemeinde verbringen – das steht für Lebensqualität. Ich finde auch gut, wie sich hier der Kreis schließt. Nebenan in der Kita findet das Leben seinen Anfang und im Seniorenpflegezentrum tritt es in die letzte Phase ein. Jung und alt direkt nebeneinander – das ist immer eine gute Kombination.“
Wichtig ist dem Bürgermeister auch der geplante Begegnungsraum im neuen Seniorenpflegezentrum, der eine „Brücke zwischen der Gemeinde und den Menschen, die hier wohnen“, schlagen soll. Der Begegnungsraum soll ganz in diesem Sinne nicht nur für die Senioren mit einem Pflegeplatz zur Verfügung stehen. Er soll sich auch von den Wustermarkern für private Feiern mieten lassen. Essen und Trinken müssen sich die Feiernden dann allerdings selbst mitbringen.
Jörg Grigoleit, Geschäftsführer der Havelland Kliniken Unternehmensgruppe, die zusammen mit dem Landkreis auch die WPZ betreibt: „Die Pflege hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. Die stationäre Pflege ist sehr bedeutsam geworden. Wir sind froh, dass wir diesem Bedarf nun auch in Wustermark nachkommen können. Wir gehen davon aus, dass wir im Herbst nächsten Jahres bereits die Eröffnung feiern können.“
Das neue „Seniorenpflegezentrum Wustermark“, das die letzte Baulücke in der Brandenburger Straße schließt, soll übrigens auch optisch ein Hingucker werden. Der neue Bau nimmt die Form eines H an. Die beiden Wohnflügel werden über einen begrünten Glasübergang miteinander verbunden, um so mehr Licht ins Gebäude zu bringen. (Text: CS / Foto: Patrick Hückstädt)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 181 (4/2021).
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