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Channel: Seite 26 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Dritter Schnauf: 190 Läufer gingen in Wansdorf an den Start – auch viele Kinder!

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Die Sonne strahlte hell vom Himmel und das erste Herbstlaub färbte die Wege gelb und braun: Da machten sich am 25. Oktober sehr gern 190 Läufer auf die Socken, um beim dritten Schnauf-Lauf in Wansdorf auf eine gute Zeit zu hoffen. Organisiert wurde das trotzdem sehr gemütliche Laufereignis (www.schnauf.run) einmal mehr vom CDU-Gemeindeverband aus Schönwalde-Glien.

Oliver Beuchel: „Es hätte eigentlich schon der vierte Schnauf sein können. Den ersten mussten wir leider wegen dem Sturmtief Xavier absagen, der damals über Deutschland gewütet hat. Dafür mussten wir dieses Mal mit Corona zurechtkommen – und auf Abstände und Masken achten.“

Elke Weisener aus Falkensee läuft jeden Tag – und lässt kaum ein Laufereignis in der Region aus. Für einen Marathon fliegt sie auch schon einmal in andere Länder. Corona hat aber auch der laufstarken Seniorin die Saison verhagelt: „Es ist erst mein dritter richtiger Lauf in diesem Jahr. Sonst habe ich bislang nur an virtuellen Läufen teilgenommen. Da läuft man für sich selbst und meldet anschließend seine Zeiten über das Internet. So haben wir das auch beim Seemarathon in Falkensee gemacht.“

Beim Schnauf konnten sich die Läufer für eine 5- oder 10-Kilometer-Strecke entscheiden. Wohlwissend, dass es unterwegs über Waldboden, Matsch, Schotter, Splitt, Asphalt, Kopfsteinpflaster und Wiesen geht, entschied sich Elke für die volle Distanz. Mit an ihrer Seite – der achtjährige Rauhhaardackel Anton. Elke Weisener: „Anton muss heute mitlaufen. Aber wir können ja unterwegs Pause machen, ich laufe heute nicht auf Leistung, sondern nur für den Spaß. Es ist einfach schön, einmal wieder in der Heimat laufen zu können.“

Das fand auch Agnes Wendelmuth aus Falkensee: „Ich laufe den Schnauf zum allerersten Mal mit. Ich bin mit vier weiteren Läufern von den Hawk Lake Runners hier, das ist eine Laufgruppe aus Falkensee. Seit Corona ist das der erste Lauf für mich, viele Veranstaltungen wurden ja abgesagt. Ich muss feststellen, dass die kleinen Läufe deutlich zuverlässiger stattfinden als die großen.“

Für die Veranstalter war aber auch das Hygienekonzept eine große Herausforderung. Bodo Oehme, Bürgermeister von Schönwalde-Glien und Schirmherr der Veranstaltung: „Wir durften nur 250 Menschen auf das Gelände lassen – obwohl der Lauf ja im Freien stattfindet. Wir haben die Anmeldung bei 190 Läufern zugemacht, weil wir ja auch damit rechnen müssen, dass vor allem die Kinder mit Begleitung kommen. Trotzdem: Auch mit 190 Teilnehmern müssen wir klar sagen: So viele Läufer hatten wir noch nie beim Schnauf.“

Gegen zehn Uhr startete die Veranstaltung mit dem Bambini-Lauf. 30 Kinder gingen nach einer ausführlichen Erwärmung an den Start, um einen Kilometer zügig zu laufen. Bürgermeister Bodo Oehme gab höchstpersönlich den „Startschuss“ auf seiner Trillerpfeife. Die Kinder wetzten munter drauflos. Hannes Thim vom FSV Babelsberg 74 wurde mit einer Gesamtzeit von 4:18 Minuten Erster bei den Jungs. Adele Schneider holte sich mit 4.55 Minuten den ersten Platz bei den Mädchen. Bodo Oehme empfing die Kinder am Ziel mit extra angefertigten Medaille und Urkunde.

34 Teilnehmer entschieden sich für die 5-Kilometer-Strecke. Hier kam Benjamin Schock vom Laufpark Stechlin e.V. als erster am Ziel an. Er brauchte 19:29 Minuten. Schnellste Frau wurde Ellen Schlieker vom VFL Brandenburg, die mit 22:51 Minuten auch insgesamt als zweite über die Zielmarkierung lief.

Bei den 10 Kilometern holte sich Thomas Trupat vom VFL Brandenburg mit 34:42 die beste Zeit und damit Platz 1. Schnellste Frau war Maja Seidel vom SCC Berlin – mit 36:09 Minuten. Auch sie kam in der Gesamtwertung als zweite im Ziel an, sodass sich Männer und Frauen im Ergebnis nicht viel nahmen. Elke Weisener ließ es wirklich gemütlich angehen mit ihrem kurzbeinigen Dackel: Sie kam nach einer Stunde und acht Minuten im Ziel an. 84 Teilnehmer liefen bei diesem Rennen mit.

Wer wollte, konnte sich dem 5- oder 10-Kilometer-Parcours auch mit Laufstöckern als Walker anvertrauen. Hier gingen noch einmal elf Freizeitsportler auf die Strecke, um sich eine Medaille zu sichern. Bodo Oehme warnte noch einmal vor dem Startpfiff: „Die Walker mögen sich bitte nicht wieder verlaufen wie beim letzten Mal, da haben sie freiwillig ein paar Kilometer mehr gemacht.“

Dass die Warnung vor dem Verlaufen nicht ganz ohne Grund verkündet wurde, erklärte Marian Krieg, der sich vor Ort um die Technik und die Ansagen kümmerte: „Wir haben in diesem Jahr nicht so viele Streckenposten im Einsatz, wie wir sie eigentlich brauchen würden. Wir haben deswegen den Parcours sehr akribisch mit Flatterbändern und Markierungen versehen, um so den Verlauf der Strecke bestmöglich zu markieren.“

Am Ende hat alles wunderbar funktioniert. Die Kinder freuten sich über erste Erfolgserlebnisse aus Läufer, kein Läufer ging verloren, die Verpflegung durch die Freiwillige Feuerwehr Wansdorf funktionierte bestens und auch das bereitstehende „Arztmobil“ von Ärztin Dr. Uta Krieg-Oehme musste nicht zu einem Noteinsatz in den Wald aufbrechen.

Oliver Beuchel: „Es ist alles gut gelungen, es war ein wirklich toller Lauf, alle waren zufrieden. Man muss ja auch einmal erwähnen, dass der Schnauf-Lauf nur stattfinden kann, weil sich hier sehr viele Schönwalder ehrenamtlich engagieren. Ich bin allein für die Vorbereitung bestimmt 50 Kilometer mit dem Auto durch den Wald gefahren.“

Siegfried Spalek stand als Ortsvorsteher von Wansdorf selbst die ganze Zeit am Zugang zum Platz vor der Feuerwache und begrüßte höchstpersönlich alle Teilnehmer: „Es ist schön, dass in Wansdorf noch solche Events stattfinden können. Es war eine Herausforderung, aber wir haben das gut gemeistert.“

Der Schnauf war übrigens auch der letzte Lauf des Jahres, der zum Havellandcup gehört. Der vom SC Ketzin mit Unterstützung des Kreissportbundes und des Landkreises Havelland ins Leben gerufene Cup besteht insgesamt aus sieben Läufen. Der Lauf der Sympathie im März läutet die Saison immer ein, mit dem Schnauf wird die Saison abgeschlossen.

Viele Läufe aus dem Havellandcup fanden in 2020 Corona-bedingt nicht statt. Da ist es schön, dass mit dem Schnauf wenigstens noch der Saison-„Rausschmeißer“ funktioniert hat. Alle Teilnehmer hoffen natürlich, dass die folgende Saison 2021 wieder eine bessere wird. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 177 (12/2020).

Der Beitrag Dritter Schnauf: 190 Läufer gingen in Wansdorf an den Start – auch viele Kinder! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


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