20:17: Die Stimmlokale sind ausgezählt, es fehlen zurzeit nur noch die Stimmen aus einem Briefwahllokal. 35.278 Wahlberechtigte gab es, die Wahlbeteiligung ohne Briefwähler lag bei 40,2 Prozent. 14.195 Wähler (ohne Briefwähler) gingen heute zur Wahl. 125 Stimmen (ohne Briefwahl) waren ungültig.
Heiko Müller (SPD) gewinnt die Wahl rein prozentual mit 38,6 %. Er lag 2007 aber bei 53,8 Prozent, hat also viele Prozente verloren. Barbara Richstein holt 32,6 Prozent und legt über 10 Prozent zu im Vergleich zu dem, was die CDU beim letzten Mal geholt hat. Die Grünen mit Ursula Nonnemacher schaffen den Sprung auf 13,4 Prozent. Die Linke um Norbert Kunz bleibt bei für diese Partei sicherlich enttäuschenden 5,7 Prozent und die AfD holt überraschend starke 9,7 Prozent.
Kurze Analyse aus dem hohlen Bauch heraus: Was in der Stadt Falkensee nicht gut läuft, wird dem amtierenden Bürgermeister angelastet. Das reißt auch das Hallenbad-Thema nicht heraus. So verliert Heiko Müller viele Stimmen. Knapp 40 Prozent sind aber noch immer ein solider Wert, der bei einer Stichwahl am 11. Oktober vielleicht noch steigt. Die Stimmenverluste kann Barbara Richstein nur zum Teil einsammeln. Dafür ist die CDU zu nah mit an allen Prozessen in der Stadt beteiligt. Trotzdem wünschen sich viele Bürger so oder so einen Wechsel an der Spitze – das ist das Pfund, mit dem Frau Richstein nun wuchern kann. Und viele Frauen werden ihr sicherlich bei einer Stichwahl besonders stark die Daumen drücken, egal, aus welcher Partei sie kommen.
Die Grünen haben einen guten Wahlkampf gemacht und mit 13,1 Prozent ein solides Ergebnis abgeliefert. Dass Norbert Kunz trotz ständiger Präsenz und einem kraftvollen Wahlkampf nur 5,8 Prozent der Stimmen geholt hat, kann daran liegen, dass die Linken in Falkensee dank der vielen Zugezogenen einfach keine Wählerschaft haben. Dass nun aber die AfD ohne echten Wahlkampf und ohne jede fühlbare persönliche Präsenz des Kandidaten fast zehn Prozent der Stimmen holt – ein Schock für die Politiker in der Stadt. Erste Analyse: Straßenbau und Asylantenthema treiben der AfD ohne weiteres Zutun jede 10. Stimme im Ort zu.
Barbara Richstein haben wir im CDU-Büro angetroffen. Sie sagt: „Die Wahl zeigt doch ganz klar, dass über 60 Prozent der Bürger Heiko Müller nicht mehr als Bürgermeister haben wollen. Wir werden alles daran setzen diesen Wählerauftrag umzusetzen.“
Heiko Müller haben wir bis 19:30 Uhr leider nicht im kleinen Sitzungssaal im Rathaus angetroffen und konnten hier leider kein persönliches Statement einholen. Thomas Zylla, Udo Appenzeller, Heide Gauert und andere bekannte Falkenseer warteten vor Ort auf die einzelnen Hochrechnungen. (Text: Carsten Scheibe, Infotafeln: Stadt Falkensee)
Weitere, aktuelle Infos hier: https://www.falkensee.de/
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