Jeden Dienstagmorgen von 9 bis 12 Uhr trifft sich die Gruppe „Generations-Theater“ in einem Kellerraum des Mehrgenerationenhauses vom ASB in der Ruppiner Straße 15. Zum Üben.
Der Clou: Die Theatergruppe besteht seit zwei Jahren – und sie setzt sich komplett aus Senioren im Alter von 50 bis 80 Jahren zusammen. Am Anfang haben bis zu zwölf Rentner versucht, sich möglichst viele Textzeilen einzuprägen. Inzwischen ist die Gruppe altersbedingt auf sechs Damen und einen Regisseur zusammengeschrumpft.
Gerhard Krause, Kulturwissenschaftler, Diplom-Theaterwissenschaftler und Autor, hat bei der Laien-Gruppe den Part des Regisseurs übernommen. Er sagt: „Wir haben uns auf eine Initiative der Demenzstelle Nauen hinweg gegründet und gehen mit großem Spaß und auch Ernst an unsere Aufgabe heran. Wir würden uns sehr über noch ein paar Mitwirkende in unserer Schauspielgruppe freuen. Da wir zurzeit eine reine Frauengruppe sind, fehlen uns vor allem ein paar spielfreudige Männer. Wichtig ist das Wollen, nicht das Können: Es darf gern jeder zu uns kommen, auch der, der noch nie zuvor Theater gespielt hat.“
In den vergangenen zwei Jahren hat die Gruppe noch kein passendes Buch zum Einstudieren gefunden. So hat das Generations-Theater zunächst nur Sketche gespielt. Auch Tanzeinlagen mit Gesang waren mit dabei. Und es wurden kurze Stücke wie „Trudes Geburtstag oder ohne Putzen keine Feier“ auf die Bühnenbretter gebracht. Erste Auftritte erfolgten in der Vergangenheit beim „Tag der offenen Tür“ im ASB, bei der Weihnachtsfeier oder beim Sommerfest der Volkssolidarität.
Gerhard Krause: „Jetzt sind wir soweit und wagen uns an eine größere Aufgabe heran. Wir studieren das Stück ‚Nur `ne Handvoll Tausender“ ein. Das Stück wird später einmal 90 Minuten lang sein. Es geht um einen Banküberfall und um drei Schwestern, denen bei der Flucht der Ganoven auf einmal die Geldbeute aus dem Raub in den Schoss fällt. Die Schwestern stehen nun vor einem moralischen Dilemma: Sollen Sie das Geld behalten oder es lieber der Polizei geben? Es handelt sich bei dem Stück um eine kurzweilige Kriminalkomödie mit vielen Verwicklungen und Wendungen.“
Natürlich wäre es eine große Freude für die Falkenseer, dieses Stück einmal auf einer lokalen Bühne zu sehen. Bis es so weit ist, wird allerdings noch einige Zeit ins Land ziehen, warnt der Regisseur vor. Gerhard Krause: „Wir sind zurzeit dabei, uns in das Stück einzuarbeiten. Das dauert noch, weil wir jeden Dialog hinterfragen und weil wir jede Zeile nicht nur auswendig lernen, sondern auch verinnerlichen müssen. Mir persönlich sagt auch der Schluss nicht so richtig zu, vielleicht werden wir hier auch noch einmal Hand anlegen. Ich habe die Damen gewarnt, dass auf uns richtige schauspielerische Arbeit zukommt. Aber wir haben ja alle viel Spaß daran. Ich denke, dass wir Anfang, Mitte nächsten Jahres so weit sind, dass wir uns vor Publikum präsentieren können.“
Die Schauspielertruppe ist mit Herz und Seele mit dabei. E. Rosenke: „Ich wollte schon immer einmal auf der Bühne stehen. Seitdem ich in Rente gegangen bin, habe ich die Zeit dafür – und freue mich sehr, dass ich diesen Weg nun endlich gegangen bin. Wir haben immer viel Spaß bei unseren Proben.“ Gerhard Krause: „Wenn einmal einer unserer Dienstag-Termine ausfällt, dann fehlt uns allen etwas.“
Senioren, die sich der Theatergruppe anschließen möchten, melden sich im Organisationsbüro des ASB (03322-284437). Oder sie nehmen Kontakt zu E. Rosenke auf – unter 0157 – 735 75405 oder per Mail unter e.rosenke@web.de. (Foto/Text: CS)