Wenn das Gehör im Alter nachlässt, dann bemerkt das meist das eigene Umfeld zuerst. „Dir muss man ja alles zwei Mal sagen“, heißt es dann. Oder: „Musst du denn den Fernseher so laut machen?“ In diesem Fall lohnt sich der Weg zum Hörakustikmeister. Der kann einen ersten Hörtest durchführen. Führt dieser zu Auffälligkeiten, steht anschließend der Gang zum Ohrenarzt an, der ein Rezept für ein Hörgerät ausstellen kann. (ANZEIGE)
Das passende Gerät sucht der Hörakustikmeister zusammen mit dem Patienten aus – und konfiguriert und justiert es auch gleich.
Nachdem entsprechende Dienstleister lange Zeit nur in Falkensee zu finden waren, bekommt ab März nun auch Schönwalde-Glien eine eigene Expertin. Die Hörakustikmeisterin Britta Meißner (33) eröffnet ihr eigenes Gewerbe direkt im Ärztehaus neben dem Rathaus – und steht allen Menschen mit Hörproblemen fortan gern zur Verfügung.
Britta Meißner reist aus Marwitz an: „Ich habe lange nach passenden Gewerberäumen gesucht. Meine neue Praxis, in der vorher ein Rechtsanwalt zu finden war, ist zwar klein. Aber ich brauche gar nicht so viel Platz, da ich vorhabe, ganz viele Hausbesuche zu machen. Ich werde in den ganzen umliegenden Dörfern unterwegs sein, um die Senioren zu besuchen, für die ein Weg in meine Praxis zu weit oder zu beschwerlich ist. Ich habe extra in eine mobile Messanlage investiert, die es mir erlaubt, auch unterwegs qualifizierte Hörtests durchzuführen, als wären wir bei mir in der Praxis. Die Hausbesuche machen Sinn, weil es durchaus mehrere Termine braucht, um ein Hörgerät auszusuchen, einzustellen und dann auch zu optimieren und zu warten.“
Bei den Hörgeräten schreitet die Entwicklung der Technik besonders schnell voran: „Die Geräte werden immer kleiner und sind demnach im täglichen Gebrauch fast unsichtbar. Früher musste man eine kleine Batterie austauschen, jetzt sind die Geräte mit einem Akku ausgestattet, der nachts auf der Ladeschale neu aufgeladen wird. Manche Hörgeräte kommunizieren via Bluetooth mit einer Smartphone-App, sodass man sie so sehr bequem selbst einstellen kann. Es ist sogar möglich, das Tonsignal des Fernsehers via Bluetooth direkt auf das Hörgerät übertragen zu lassen.“
Oft ist es leider so, dass die Senioren zu spät zu ihr kommen: „Das Gehirn braucht Reize. Bekommt es keine Töne mehr, dann verschlechtert sich die Übersetzung im Gehirn. Es geht ja nicht nur ums Hören, sondern auch ums Verstehen. Das Hören kann ich mit einem Hörgerät wieder herstellen, das Verstehen aber nicht. Man geht in der Forschung sogar davon aus, dass schlechtes Hören eine Demenz und Alzheimer fördert.“
Wer zu lange unter einer akustischen „Glasglocke“ gelebt hat, ist oft erschrocken darüber, wie laut und grell die Welt ist, wenn man dank Hörgerät wieder hören kann. Das Ticken einer Uhr, das Brummen des Kühlschranks – all das ist mitunter überlaut. Britta Meißner: „Hier lohnt es sich dann, eine Feinjustierung vorzunehmen. Neue Geräte erlauben sogar eine Fernwartung. Ist ein Kunde im Urlaub, dann könnte ich aus der Ferne das Hörgerät so einstellen, dass das Rauschen des Windes an der Ostsee nicht mehr als störend wahrgenommen wird.“
Ein Hörtest dauert übrigens nur 15 Minuten. Die Krankenkasse bezahlt (bis auf eine Zuzahlung von 10 Euro pro Ohr) das Hörgerät und sogar die Wartung.
Britta Meißner: „Gern kann ich auch einen individuellen Gehörschutz anfertigen – für Motorradfahrer, Konzertbesucher oder für Paare, bei denen ein Partner sehr laut schnarcht. Auch bei einem Tinnitus helfe ich gern weiter.“ (CS)
Info: Hörgeräte Meißner, Berliner Allee 3-5, 14621 Schönwalde-Glien, Tel.: 03304-3865933 oder 0152-29807555, www.hg-meissner.de
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 156 (3/2019).
Der Beitrag Hörakustikmeisterin Britta Meißner aus Schönwalde-Glien: Mach mal lauter! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.